Segelweltmeister, Bootsbauer, Querdenker. Michael Schmidt ist kein Vorstandsvorsitzender, wie man ihn sich vorstellt: Lange, graue Haare, Cordhose, Hände wie die eines Arbeiters. Doch er ist erfolgreicher Geschäftsmann, sein Unternehmen HanseYachts, mit Sitz in Greifswald. Abitur und Studium hat Schmidt nicht. Er ist ein Self-Made-Mann, immer authentisch, immer unangepasst.Früher lebte er mit Freunden in einer Kommune in Hamburg, war zwischenzeitlich arbeitslos, übernahm nach der Wende eine marode VEB-Werft in Greifswald. Als Preisbrecher hat er mit HanseYachts den Massenmarkt für Segelyachten erobert, der Umsatz im Geschäftsjahr 2007/2008 lag bei 135 Mio. Euro. Schmidt baut nicht mehr nur Yachten, auch Motorboote. Dieses Jahr spürt er, wie all die anderen Bootshersteller, die Folgen der Finanzkrise. Kunden bestellen weniger. Trotzdem – Schmidt kaufte kürzlich zu, die deutsche Traditionswerft Dehler. Grit Hofmann hat den Yachtbauer besucht.