Unser Thema ist die mögliche Gefahr, die von der Flaute auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt ausgeht. Steuern wir auf die nächste Finanzkrise zu? Positive Entwicklung hingegen gibt es am deutschen Arbeitsmarkt, der hält sich erstaunlich robust. Zu den Gründen sprechen wir mit Michael Heise, Chef-Volkswirt der Allianz Group .DW-TV: Und bei uns im Studio ist jetzt Michael Heise. Er ist Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe. Herzlich Willkommen Herr Heise. Herr Heise, im Kino sagt man immer, wenn der zweite Teil von irgendwas kommt, dann ist der noch spannender, noch aufregender. Wir kriegen jetzt Finanzmarktkrise Teil 2 und der wird noch aufregender und noch spannender? Michael Heise: Ich hoffe nicht. Klar ist aber, dass wir noch Belastungen zu erwarten haben durch die Krise der gewerblichen Immobilien, durch diese Preisrückgänge, die zu Bewertungsabschlägen in Banken und anderswo führen werden. Aber der Unterschied zur ersten Welle ist, die Institute hatten Zeit, sich darauf vorzubereiten, haben auch Risikovorsorge, vielleicht nicht in ausreichendem Umfang, aber doch schon angefangen. Und deswegen glaube ich, wird die zweite Welle nicht so intensiv werden wie die erste es war. DW-TV: Hoffen wir, dass Sie Recht behalten. Aber im Moment haben wir hier in Europa ein ganz anderes Problem und das heißt Griechenland, das steht kurz vor der Pleite. 45 Milliarden will die Europäische Union und der Internationale Währungsfond jetzt zur Verfügung stellen als Bürgschaft. Reicht das? Brauchen die das Geld tatsächlich? Michael Heise: Ob es reicht, das hängt sehr stark davon ab, wie die Entwicklung an den Kapitalmärkten sein wird, ob wir die Märkte davon überzeugen können, dass eine Insolvenz Griechenlands vermieden wird. Wenn das gelingt durch die Politik Griechenlands, aber mit der Unterstützung der EU und des IWF, dann werden die Zinsen hoffentlich wieder zurückgehen und dann können diese Mittel reichen. Wenn sie auf dem jetzigen Niveau bleiben, wird es ganz schwierig, dann wird ve...