Zum Thema Erfindungen haben wir Volker Treier ins Studio geladen. Er ist Chefvolkswirt beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).DW-TV: Herr Treier, jetzt haben wir den Salat, auf Island explodiert ein Vulkan und plötzlich kommt die ganze Wirtschaft in Europa zum Erliegen. Wie passiert denn so etwas? Volker Treier: Ein Drittel des wertmäßigen internationalen Handels wird per Luftfracht abgewickelt. Wir schätzen daraus, dass für Deutschland, dass das Geschäftsvolumen um eine Milliarde Euro pro Tag reduziert wird, wenn der Luftraum, wie wir es in den letzten Tagen gesehen haben, komplett geschlossen ist. DW-TV: Und das kann man nicht irgendwie verlagern? Müssen wir das alles durch die Luft schieben? Volker Treier: Wir haben uns darauf konzentriert, "just in time" zu produzieren. Und dazu gehört, dass die logistischen Netzwerke funktionieren. Und dazu gehört dann wiederum die Luftfracht, die ist dabei ganz wichtig, von Geschäftsreisen mal abgesehen. Sie können etwas kompensieren. Aber wenn Sie nach Fernost mit dem Bus oder mit dem LKW transportieren müssen, dann ist das sehr, sehr beschwerlich. DW-TV: Mit anderen Worten: es gibt keine Notfallpläne. Und falls uns so etwas noch einmal passiert, dann sind wir ganz schön aufgeschmissen. Volker Treier: Es gibt keinen wirklichen Notfallplan. Es werden jetzt Notfallmaßnahmen angegangen mit Sondererlaubnissen, was das Heimholen von Touristen anbelangt. Damit haben wir aber noch nicht die ganzen Geschäftreisen abgedeckt und auch nicht die Luftfracht, die notwendig ist. Also so eine Naturkatastrophe haben wir noch nicht gesehen. Wir sind in der modernen Welt, das merken wir jetzt auch, natürlich auf die Natur angewiesen, auch wenn wir das über die Jahre so nicht gesehen haben. DW-TV: Eine Milliarde Euro pro Tag an Verlust. Wie holen wir das denn wieder heraus? Damit ist die Konjunktur ja zum Erliegen gekommen. Volker Treier: Also, je früher der Luftraum wieder freigegeben ist, um so eher ist es auch möglich, das,...