Die Weltagrarmärkte liberalisieren sich, die Preise werden schwankender. Deshalb empfehlen die deutschen Bauernverbände ihren Mitgliedern, sich am Terminmarkt abzusichern. Um die Bauern an die Börse zu bringen, bieten die Verbände nun Seminare an. Thema: „Wie kann der deutsche Bauer seine Ernte absichern? Mit Hedging – natürlich!“Hedging, das machen amerikanische Farmer schon sehr lange. Sie verkaufen die Ernte im Voraus, auch wenn der Erlös vielleicht niedriger ausfallen könnte als nach der Ernte, wenn ihre Produkte zu Bestpreisen verkauft werden. Besser als nichts, lautet die Devise. Wer weiß schon, wie sich die Preise entwickeln. Nach diesem Prinzip haben später die sogenannten Hedgefonds ihr Geschäftsmodell entwickelt. Nun soll es den deutschen Bauern helfen. Die Seminare werden gut besucht. Denn von den 350.000 Landwirten „hedgen“ bislang nur rund 1 bis 2 Prozent. Nicht viel, aber immerhin! Bis vor ca. 5 Jahren war dieses Instrument der Agrarwirtschaft noch fast unbekannt. Eine Reportage von Holger Trzeczak.