DW-TV: Zu diesem Thema ist Karim Barkawi bei uns im Studio, er ist Unternehmensberater und derjenige, der gerufen wird, wenn es um Kosten sparen geht. Herzlich Willkommen, Herr Barkawi. Wo fangen Sie denn an, wenn Sie sparen sollen bei den Firmen? Karim Barkawi: In der Logistik gibt es immer zwei Themen. Das Eine sind operative Logistikkosten, das sind in erster Regel Transport- und Lagerbetriebskosten, die wir senken. Zum Zweiten sind es die hohen Warenbestände, die zu einer hohen Kapitalbindung führen und letztendlich dem Unternehmen das Geld entziehen, das sie für andere Dinge zur Zeit dringend benötigen.   DW-TV: Was ist mit Personalkosten? Das ist ja in der Regel der höchste Posten? Karim Barkawi: In der Logistik sind die Transportkosten die höchsten Kosten, also wirklich die Frachten. Letztendlich ist dort ein Personalbedarf zu sehen. Aber Personal ist nicht der erste Hebel in unseren Projekten. DW-TV: Was heißt das dann konkret? Wo setzt man dann bei Logistikunternehmen konkret an? Karim Barkawi: Bei den Unternehmen, die Logistik anwenden, ist, wie gesagt, der größte Hebel das Transportthema. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Transportbündelung, der Verkürzung von Transportwegen, der Wahl des richtigen Transportmittels, der Wahl der richtigen Transportgeschwindigkeit. Und dann kommen die Warenbestandsthemen, wo Sie schauen: wie viel Bestände muss ich wirklich vorhalten, um meine Absatzkanäle zeitgerecht zu bedienen? DW-TV: Und ich suche mir neue Beschäftigungsfelder, indem ich meine Mitarbeiter dann noch nebenher die Autos polieren lasse? Karim Barkawi: Das ist in der Tat ein probates Mittel, Personal anderweitig zu beschäftigen. Das ist aber etwas, was es schon seit langem in der Logistik gibt. Logistikdienstleister übernehmen Montageaktivitäten, Call-Center-Betriebe. Das ist ein Thema, das seit Jahren fortschreitet. Das ist etwas Gutes, weil Logistikdienstleister in der Lage sind, mehrere Bedarfe von unterschiedliche...