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Studiogast Joachim Ragnitz, IFO Dresden
MADE IN GERMANY spricht mit Joachim Ragnitz über die Stimmung in der Wirtschaft nach der Wahl und die Entwicklung in den neuen Bundesländern.DW-TV: Die FDP sagt: keine staatlichen Eingriffe, aber die Kanzlerin sagt: durchaus, wenn es wichtig ist, machen wir noch ein Konjunkturpaket. Wird die FDP sich dann sperren? Joachim Ragnitz: Ich denke, sie wird sich nicht sperren können. Also ich meine, einmal sind die Mehrheitsverhältnisse in dieser Koalition natürlich klar. Die CDU ist eben die stärkere Fraktion. Man muss auch sehen, wie es überhaupt weitergeht. Wir haben zwar derzeit einen Aufschwung, aber wir wissen nicht ganz genau, wie der weiter geht, was im nächsten Jahr dort passiert.  DW-TV: Glauben sie denn, dass es ein Konjunkturpaket 3 geben könnte? Joachim Ragnitz: Also nach dem derzeitigen Stand rechne ich eigentlich nicht damit. Wir erwarten eigentlich im nächsten Jahr irgendwo ein Wachstum von ein einhalb Prozent. Das ist nicht viel, aber es ist eben nicht dieser massive Absturz, den wir in diesem Jahr gehabt haben. Darüber hinaus hat sich auch gezeigt, dass diese Konjunkturpakete, wie wir sie in der Vergangenheit gemacht haben, nicht so schrecklich viel bringen. Und angesichts dieser Staatsverschuldung, die man ja gleichzeitig auch irgendwie in den Griff kriegen will, wird man, glaube ich, nichts weiter machen. DW-TV: Gut, also: kein neues Konjunkturpaket. Aber – trotz der Staatsverschuldung: 1,6 Billionen Euro, so hoch wie noch nie in Deutschland – haben beide Parteien versprochen, es soll Steuersenkungen geben. Wie funktioniert das? Joachim Ragnitz: Es würde funktionieren, wenn man eben sagt, wir reduzieren die Ausgaben ganz massiv. Aber ich meine, ich will nicht wissen, was das dann hier in Deutschland los ist. Also da sehe ich, ehrlich gesagt, keine großen Spielräume. Das bedeutet aber im Umkehrschluss: für Steuersenkungen ist derzeit und wahrscheinlich auch in den nächsten zwei, drei Jahren noch kein Raum. DW-TV: Dann funktioniert ja bei...
Video Length: 727
Date Found: December 09, 2009
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