Mehr als 20 Jahre nach dem Fall der Mauer haben 2010 rund 54 000 Bürger erstmals einen Blick in die Stasi-Unterlagen beantragt. Seit 1991 wurden bei der Stasiunterlagen-Behörde 2,75 Millionen Anträge auf persönliche Akteneinsicht gestellt, wie Behördenchefin Marianne Birthler am Mittwoch mitteilte. Offenbar hätten viele Menschen den Abstand gebraucht, um sich Papiere anzusehen, die die Stasi über sie angelegt hat.Das Interesse an den Stasi-Akten sei anhaltend groß, sagte Birthler. Insgesamt wurde im Vorjahr rund 87 500 Mal persönliche Akteneinsicht beantragt. Dabei seien auch Anträge auf Entschlüsselung von Decknamen von Stasi-Spitzeln und auf Herausgabe von Kopien gewesen. Im 20. Jahr des Mauerfalls 2009 hatten mehr als 100 000 Menschen beantragt, in die Stasi-Akten zu sehen.