Gipfeldiplomatie – wie einig sind die G8? Der Tagungsort hat fast schon symbolischen Charakter:Noch immer sind im italienischen L’ Aquila, das vor einigen Monaten von einem Erdbeben heimgesucht wurde, viele Häuser zerstört. Zehntausende Menschen leben in Zeltstädten. Und so wie die Stadt in den Abruzzen liegen auch die Weltwirtschaft und das globale Finanzsystem in Trümmern.   Ausgerechnet nach L’ Aquila hat der italienische Regierungschef Berlusconi die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen zum G8-Gipfel geladen. Die Stadtbewohner machen sich wenig Hoffnung, dass der Gipfel für den Ort die Wende bringt. Und die Erwartungen an den Gipfel sind ebenfalls gering. Sind die vermeintlich wichtigsten Industrienationen überhaupt in der Lage, mehr als vage Absichtserklärungen zu produzieren? Die Probleme sind gewaltig und die Interessensgegensätze bisweilen beträchtlich. Was passiert in Sachen Finanzmarktregulierung, was beim Klimawandel? Die G8 haben sich wieder eine gigantische Agenda verpasst – von Fragen der Abrüstung, über Strategien gegen Armut bis zur wirksamen Bekämpfung des Terrorismus. Probleme, deren Lösung die Möglichkeiten der Gruppe der G8 längst übersteigen. Die G8 als Institution ist unzeitgemäß, das hat auch Kanzlerin Merkel schon angedeutet. Und so dürfte der G8-Gipfel von L’ Aquila ein Auslaufmodell sein. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die wichtigsten Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika als vollwertige Mitglieder dazukommen. Was meinen Sie: Gipfeldiplomatie – wie einig sind die G8? Schreiben Sie uns an: Quadriga@dw-world.de Unsere Gäste waren: Hao Gui – Der chinesische Journalist wurde in Nanjing geboren und wuchs in der VR China auf. Journalismus studierte Gui jedoch in Deutschland, nämlich in Dortmund. Es folgte ein Volontariat beim westdeutschen Rundfunk WDR. Hao Gui veröffentlichte auch mehrere Bücher. Seit 2003 ist er Redakteur in de...