Jörg Rocholl von der European School of Management and Technology spricht mit uns über den Erfolg der Konjunkturpakete und über die allgemeinen Konjunkturaussichten.DW-TV: Bei uns im Studio ist jetzt Jörg Rocholl, er ist Ökonom von der European School for Management and Technology - geht es zu langsam voran mit dem staatlich gestützten Aufschwung? Jörg Rocholl: Man hofft natürlich immer, dass sich diese Erfolge möglichst schnell zeigen werden. In diesem Fall ist es aber, glaube ich, ganz normal, dass Zeit benötigt wird, bis die Planung, bis die Genehmigungsverfahren dann abgeschlossen sind und dementsprechend ist es,auch ganz normal, dass ein wenig Zeit benötigt wird. DW-TV: Schauen wir uns jetzt einmal an, wie es die Bundesregierung geplant hat. Im Konjunkturpaket sind rund 20 Milliarden Euro für direkte Investitionen eingeplant. 6,5 Milliarden Euro allein für Bildung. Das meiste der staatlichen Investitionen geht in die Infrastruktur. Ist das alles da angekommen, wo es auch wirklich hin sollte? Jörg Rocholl: Das wird man natürlich letztendlich erst am Ende sagen können. Ganz sicher ist aber, dass Deutschland relativ gut durch die Krise gekommen ist, auch im Vergleich zu den europäischen Nachbarn. Dass man jetzt schon erste Belebungszeichen sieht am Arbeitsmarkt, auch in der Konjunktur und auch wenn es vielleicht schwer festzustellen ist, wie viel genau dieses Konjunkturpaket dazu beigetragen hat, ist ganz sicher, dass dieses Konjunkturpaket auf jeden Fall positiv diese Entwicklung beeinflusst hat. DW-TV: Viele sagen aber, dass 2011 das wirklich schwierige Krisenjahr wird. Sehen Sie das auch so? Jörg Rocholl: Das kann durchaus sein. Also wir sind zwar jetzt in einem Aufwärtstrend, haben natürlich dennoch mit noch großen Problemen zu kämpfen. Insbesondere auch dahingehend, dass ja auch diese ganzen Konjunkturpakete jetzt bezahlt werden müssen. Dementsprechend auch die Staatsfinanzen in Ordnung gebracht werden müssen, dementsprechend auch die Möglichkeit weitere ...