DW-TV: Bei uns im Studio ist jetzt Marie-Christine Ostermann. Sie ist Bundesvorsitzende vom Verband Die Jungen Unternehmer. Darin sind selbständige Unternehmer organisiert bis 40 Jahre. Herzlich willkommen, Frau Ostermann. Wie schief liegt denn das Schiff schon, wenn Sie mal auf den Markt gucken hier in Europa? Marie-Christine Ostermann: Das Schiff liegt sehr schief. Wir haben nicht nur in Deutschland die höchste Neuverschuldung überhaupt, sondern wir haften jetzt auch für die Schulden innerhalb der Währungsunion, die in anderen Ländern gemacht werden. Und das finde ich einfach ganz schrecklich. Wir müssen unbedingt gegensteuern. Das ist ein Fass ohne Boden. DW-TV: Sie sind als Unternehmerin, hab‘ ich den Eindruck, auch so ein bisschen aufgeregt. Denn, wenn Sie Geld, das Sie erwirtschaften, ausgeben, dann würden Sie natürlich immer darauf achten, dass Ihre Firma nicht pleite geht, Sie sind ja selbst Unternehmerin. Und jetzt wird ein 750 Milliarden-Euro-Hilfspaket aufgelegt, um Staaten zu retten, die sich auch selbst in die Pleite geritten haben. Was geht da in einem vor? Marie-Christine Ostermann: Ich bin einfach total wütend, wenn ich das sehe, denn, wie Sie schon sagen, ich als Unternehmerin muss einfach nachhaltig wirtschaften und mir immer überlegen, dass ich vorsichtig mit meinen Mitteln umgehe. Denn ich möchte die langfristige Zukunft meines Unternehmens eben sichern und wenn ich mich massiv verschulde, dann könnte es auch passieren, dass ich irgendwann bankrott gehe. Und das wäre einfach ganz schrecklich. Außerdem bin ich ja ein junger Mensch und ich weiß, je mehr Schulden wir machen, desto mehr Schulden muss die junge Generation irgendwann auch wieder zurückbezahlen. Und das sind einfach keine guten Zukunftsvoraussetzungen für die junge Generation. DW-TV: Mit anderen Worten, dass was die Euro-Länder gerade machen, dieses 750-Milliarden-Rettungspaket, ist in Ihren Augen nicht nachhaltig? Marie-Christine Ostermann: Das ist nicht nachhaltig. Nachhaltiges Ha...