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Studiogast der Woche: Norbert Walter
Norbert Walter von Walter & Töchter Consult ist ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank. DW-TV: Norbert Walter ist jetzt bei uns, er ist ehemaliger Chefökonom der Deutschen Bank und jetzt sein eigener Ökonom, nämlich von Walter & Töchter Consult, herzlich willkommen! Herr Walter, jetzt helfen die Euro-Länder also doch Griechenland - zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds - halten Sie das für richtig? Norbert Walter: Ja, in der Reihenfolge, in der das vereinbart wurde, nämlich nachdem die Griechen sich ordentlich zusammenreißen und ihre eigene Politik, die ja bislang alles andere als vernünftig war, korrigieren und auch die Europäer mit reinschauen lassen in ihre Bücher, damit Schludereien, wie sie in der Vergangenheit vorkamen, nicht mehr wieder vorkommen. DW-TV: Das heißt also, mehr Kontrolle muss dann auf jeden Fall sein? Norbert Walter: Ja, mehr Kontrolle. Die statistischen Aufgaben müssen zum Teil in die europäischen Behörden ausgelagert werden, ja! DW-TV: Am Ende bleibt aber trotzdem das Geld an den einzelnen Ländern hängen. Wir haben das gerade auch im Beitrag gehört, merkt das denn keiner? Also Deutschland zahlt zum einen in den IWF ja sowieso ein, also das Geld, das von dort kommt, kommt auch unter anderem von Deutschland und jetzt obendrauf unter Umständen noch 4 Milliarden aus Euroland. Das ist doch Schummel am Ende - oder nicht? Norbert Walter: Nein, ich glaube, das ist eine vernünftige Lösung. Ich war im Dezember schon dafür, ich habe nicht bis März gebraucht, um das zu erkennen. Man sollte immer Lösungen akzeptieren, die schon funktionieren. Und der IWF ist da, der kontrolliert, der kann mithelfen, eine vernünftige Wirtschaftspolitik zu gestalten. Die Europäer waren allzu stolz, allzu selbstbewusst und sind erfahrungsgemäß selber sehr langsam. Und wenn man jemandem auf der Zehe steht, ist es besser, man ist nicht der Bruder, der unmittelbar nebenan steht, sondern jemand, der ein bisschen weiter weg steht und der aussieht wie ein Polizist...
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Date Found: August 26, 2010
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