Der Atom-Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB) soll nach dem Willen des Abgeordnetenhauses nicht wieder angefahren werden, bevor der sogenannte Stresstest zur Überprüfung der Sicherheit abgeschlossen ist. Das sieht ein fraktionsübergreifender Antrag vor, der am späten Donnerstagabend im Plenum beschlossen werden soll. Darauf hatten sich SPD, Linke, Grüne und FDP im Wissenschaftsausschuss in Abänderung eines schärfer formulierten Antrags der Grünen geeinigt. Die CDU enthielt sich dabei.Das bedeute nicht, dass der Mini-Forschungsreaktor am Wannsee zusätzlichen Sicherheitstests unterzogen werde, sagte Marie-Luise Dittmar, die Sprecherin der Umweltverwaltung am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Diese Überprüfungen liefen bereits seit März, betonte Dittmar. Damals habe die Bundesregierung aufgrund der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima eine Sicherheitsüberprüfung aller kerntechnischen Anlagen in Deutschland während eines dreimonatigen Moratoriums angeordnet.«Neu ist in der gemeinsamen Beschlussempfehlung, dass die Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen sein soll, bevor der Reaktor wieder angefahren wird», sagte Dittmar. Der Forschungsreaktor ist seit Herbst 2010 wegen planmäßiger Umbauarbeiten abgeschaltet. Dort wird ein konisches Strahlrohr ersetzt, dass die Neutronen des Reaktors zu den Experimenten leitet.Nach Ansicht des Betreibers schreibt der Antrag der Fraktionen jedoch keine Kopplung des Abschlusses der Sicherheitschecks mit der Wiederinbetriebnahme des Reaktors vor. «Wir sehen das nicht so, dass wir vor Abschluss des Stresstests nicht wieder anfahren dürfen», sagte Sprecherin Ina Helms am Mittwoch der dpa. «Wir planen das Wiederanfahren für Mitte August.