Von dem in EHEC-Verdacht geratenen niedersächsischen Betrieb sind nach bisherigen Erkenntnissen keine Sprossen nach Berlin gelangt. Dennoch haben viele Bio-Händler aus Vorsicht das Junggemüse aus den Regalen genommen. Ein Berliner Sprossenproduzent hat seine Lieferung ganz eingestellt, ein weiterer hofft auf Abnehmer. Im Berliner Landeslabor sind die Untersuchungen von bislang 180 Gemüseproben auf EHEC unterdessen abgeschlossen.Es gab keine Hinweise auf das Darmbakterium, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Regina Kneiding. Jetzt sollen Sprossen unter die Lupe. Neue Zahlen über Infektionen liegen der Verwaltung seit Freitag nicht vor.In Berlin sind seit Freitag bislang 47 Infektionen mit dem Darmbakterium EHEC bekannt. Davon leiden 16 Menschen unter der schweren Folgekrankheit HUS oder es besteht der Verdacht darauf. Am Wochenende seien zudem noch Einzelfälle in der Charité bekanntgeworden. Genaue Zahlen sollen am Dienstag vorliegen.Vorrangig hatte das Berliner Landeslabor zunächst Gurken, Tomaten und Salat unter die Lupe genommen, nachdem zunächst diese Sorten unter Verdacht standen, den EHEC-Ausbruch verursacht zu haben. Jetzt seien die Kontrollbehörden aufgefordert worden, Sprossen-Proben zu nehmen, sagte Kneiding. «Wir wollen uns auch hier einen Überblick verschaffen und jedes Risiko ausschließen.» Außerdem sollten sie prüfen, ob tatsächlich keine niedersächsischen Sprossen in der Hauptstadt verkauft werden.Biomärkte wie LPG und Alnatura haben das Junggemüse bereits aus den Läden verbannt. «Wir haben die Sprossen komplett aus dem Angebot genommen», sagte einer der Geschäftsführer der fünf LPG-Biomärkte in Berlin, Werner Schauerte. Vor allem für den Produzenten, die Berliner Sprossenmanufaktur, tue es ihm «unendlich leid». Er sei sich sicher, dass der Hersteller nichts mit EHEC zu tun habe, wolle aber die Kunden nicht verunsichern, sagte Schauerte. Wie vorher die Gurken, stünden nun auch die Sprossen unter Generalverdacht.«Vorsorglich ...