Der Fall Opel – Denkzettel für die Politik? Über Monate und mit großer Ausdauer hat die Bundesregierung um den Erhalt der GM-Tochter Opel gekämpft. Nach zähen Verhandlungen wurde im Einvernehmen aller Beteiligten der Verkauf an den Autozulieferer Magna beschlossen. Die Zukunft des Autobauers schien gesichert. Doch dann die gänzlich unerwartete Kehrtwende: General Motors lässt den Magna-Deal platzen, will Opel behalten. Die Entscheidung verkündet GM ausgerechnet am Tag des Auftritts der deutschen Kanzlerin vor dem US-Kongress. Eine riesige Blamage für Angela Merkel, große Empörung in der deutschen Politik und eine herbe Enttäuschung für die Opelaner. Nach überwundener Insolvenz sei man in der Lage, selbst zu sanieren und Opels Erfahrung im Kleinwagengeschäft sei für die künftige Firmenstrategie wertvoll, so die knappe Begründung aus Detroit.   GM-Chef Fritz Henderson versucht nun die Wogen in Deutschland zu glätten. GM wolle nicht mehr Arbeitsplätze streichen, als die im Magna-Konzept geplanten 10000. Die Kanzlerin und mit ihr alle beteiligten deutschen Politiker fordern ein neues Sanierungskonzept und die Rückzahlung des Kredits in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Dieser Kredit hatte Opel bislang vor dem Aus bewahrt. Ob GM deutsche Staatshilfen fordern wird, ist derzeit ungewiss. Doch Bund und Länder signalisierten, dass sie unter Umständen doch bereit seien, den Opel-Plan des US-Konzerns mitzufinanzieren. Wäre das nach all den Erfahrungen sinnvoll? Wäre der Weg in die Insolvenz von Beginn an der bessere gewesen? Wie steht es um die deutsch-amerikanischen Beziehungen, nachdem die deutsche Politik von GM vorgeführt wurde? Der Einsatz der Politik für Opel sorgt inzwischen auch für Unmut in den Chefetagen der Bosse von VW, BMW und Daimler. Mit der Opel-Rettung werde ein schlecht gemanagtes Unternehmen aufgepäppelt – zum Nachteil der Wettbewerber, die keine Staatshilfen erhalten. Was meinen Sie: Der Fall Opel – Denkzettel für die Politik? Schreiben ...