Dazu besucht uns im Studio der Finanzmarktexperte Wolfgang Gerke, Präsident des Bayerischen Finanzzentrums in München.DW-TV: Herzlich Willkommen. Herr Gerke, "alt und doof" soll die Citibank ihre Anleger genannt haben, so haben wir das im Beitrag gehört. Wo ist da das Verantwortungsgefühl gegenüber des Kunden? Wolfgang Gerke: Da ist natürlich kein Verantwortungsgefühl dahinter. Man versucht gerade bei den Kunden, die unerfahren sind, möglichst viel Geld zu verdienen, eine hohe Spanne zu machen. Und da sind dann häufig auch ältere Personen darunter. Das muss sich in Zukunft ändern. Und ich glaube, Obama geht da den richtigen Weg, nämlich eine Institution zu schaffen, eine Verbraucherschutzinstitution, die sich solcher Fälle annimmt. Wir könnten das in Deutschland ruhig imitieren, aber da gibt es große Widerstände dagegen. Ich habe es gefordert und habe eigentlich nur Opposition geerntet.   DW-TV: Wenn Sie sagen, da muss sich etwas ändern, heißt das auch, das sich innerhalb diesen Jahres noch nichts geändert hat, auch an der Beratung nicht. Wolfgang Gerke: Wir müssen in Zukunft Beratung protokollieren. Da stöhnen die Banken darunter, dass das einen riesigen Aufwand macht. Das ist ein Vorteil für den Kunden, weil man dann vor Gericht das Protokoll als Beweismittel einfordern kann . DW-TV: Vorrausgesetzt, dass dieses Protokoll auch tatsächlich dem entspricht, was in dem Gespräch stattgefunden hat. Wolfgang Gerke: Das ist ein Hinweis an den Kunden, ich würde mir als Kunde immer so ein Protokoll vorlegen lassen und es dann vielleicht auch noch selbst abzeichnen. DW-TV: Herr Gerke, ein großes Nachrichtenmagazin hat gesagt, wir sind durch die Krise ärmer geworden, aber nicht klüger. Und schauen wir mal hier, wir haben eine Grafik vorbereitet. 52 Prozent der Deutschen sagen, sie haben kein Vertrauen mehr in das Bankensystem. Aber nur 7 Prozent sagen, sie hätten ihr Vertrauen verloren gegenüber den Hausbanken. Wie erklären Sie sich den Gegensatz? Wolfga...