Zu Gast im Studio ist in dieser Woche Michael Heise, Chefvolkswirt bei der Allianz. Er wird mit uns über das Thema Inflation reden.DW-TV: Michael Heise ist jetzt bei mir, Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe, herzlich Willkommen, Herr Heise. Haben Sie auch schon begonnen, Ihr Geld in Häuser und in Gold zu investieren, zur Sicherheit? Michael Heise: Ich habe auch ein bisschen in Immobilien investiert und das ist sicherlich ganz ratsam. Nicht nur wenn Inflation kommt, sondern auch so, sind die Immobilien noch einigermaßen preiswert in Deutschland - im Vergleich zu anderen Ländern. DW-TV: Aber können Sie denn die Befürchtungen vor einer Inflation verstehen? Michael Heise: Die Befürchtungen kann ich gut verstehen. Das, was an den Finanzmärkten passiert und der enorme Schuldenaufbau der Regierungen ist schwer zu verstehen. Viele Menschen haben Sorge, dass das langfristig in einer Inflation enden muss. Im Gegensatz dazu ist die aktuelle Entwicklung. Im Moment sehen wir überhaupt keine Inflation. DW-TV: Schauen wir einmal auf die Zahlen, die müssen uns ja beweisen, was dran ist an der Furcht vor der Inflation. Hier sehen wir die Entwicklung der Inflationsrate 2009 gegenüber 2008. Deutschland hatte im Durchschnitt eine Inflationsrate von 0,2 %, Griechenland lag höher bei 1,3 % und der Durchschnitt der Eurozone betrug 0,3 %.In den USA lag die Inflationsrate im letzten Jahr sogar im Minusbereich. Das sieht jetzt erst einmal nicht so aus, als müssten wir uns Sorgen um unser Erspartes machen. Trotzdem bleibt diese Unsicherheit, von der Sie eben auch gesprochen haben. Was kommt auf uns zu? Michael Heise: Man muss sehen, wir haben eine sehr schwere Rezession hinter uns in den Jahren 2008/2009. Und im Umfeld dieser Rezession sind die Preise sogar teilweise gesunken. Wir haben stabile Preise, keine Inflation im Moment. Das wird sicherlich auch noch die Jahre 2010 – 2011 anhalten. Solche Rezessionen wirken lange nach. Es gibt freie Kapazitäten und kaum Lohndruck. Insofern ist die So...