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Die Preise für Lebensmittel-Rohstoffe sind am Finanzmarkt so hoch wie nie. Mit Harald von Witzke sprechen wir unter anderem über Spekulationen mit Lebensmitteln. DW-TV: Harald von Witzke ist hier. Er ist Professor für Agrarökonomie an der Berliner Humboldt-Universität. Herzlich Willkommen. Harald von Witzke: Ich freue mich, dass ich hier sein kann. DW-TV: Herr von Witzke, die Weltbank hat aktuell vor einer neuen Nahrungsmittelkrise gewarnt. Dank der Spekulanten? Harald von Witzke: Die Weltmärkte sind sehr volatil, deshalb ist es meist sinnvoll, zwischen den kurzfristigen Schwankungen und längerfristigen Preisentwicklungen zu unterscheiden. Und in der Tat, was wir gegenwärtig sehen, ist ein starker Ausschlag der Preise nach oben. Eine deutliche Abweichung vom längerfristigen Trend. Der Auslöser hierfür sind schlechte Ernten in Russland und einigen anderen Teilen der Welt gewesen. DW-TV: Ach, es sind gar nicht die Spekulanten? Harald von Witzke: Es sind nicht so sehr die Spekulanten. Es ist in der Tat eher die Politik. Die Politik zeigt gerne mit dem Finger auf die Spekulanten, wenn die Preise sehr hoch sind. Aber was wir gesehen haben ist, dass Russland die Exporte beschränkt hat. Und die Erwartung ist, dass andere Länder das ähnlich tun werden. Ähnlich wie wir es auch schon 2007/2008 gesehen haben. Als die Preise relativ hoch waren. Als Länder wie Indien, China oder Argentinien die Exporte beschränkt haben. Was natürlich dazu geführt hat, dass auf dem Weltmarkt noch weniger verfügbar ist und die Preise noch höher gewesen sind. DW-TV: Man kann Russland ganz gut verstehen. Die haben eine große Brandkatastrophe hinter sich in diesem Jahr. Da werden die Ernteausfälle sehr hoch sein. Natürlich müssen die erstmal dafür sorgen, dass die eigene Bevölkerung Nahrungsmittel bekommt. Harald von Witzke: Politisch ist das verständlich. Es hat aber fatale Folgen für die Armen auf der Welt, die in den Armen Ländern leben. Die 1,25 Dollar oder das Äquivalent oder weniger jeden T...
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Date Found: October 07, 2010
Date Produced: May 10, 2010
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