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Ghana: Fluch und Segen der Ölreserven
Unentwegt bringen Helikopter neues Baumaterial auf die Bohrinsel. Im tiefen Wasser vor der ghanaischen Küste wurde vor drei Jahren Öl entdeckt. Ende Oktober dieses Jahres soll die Förderung beginnen. Ghana hat noch keinen Cent mit dem schwarzen Gold verdient, doch der Kampf um die Verteilung der Einnahmen hat längst begonnen.Die staatliche Ölgesellschaft (GNPC) ist euphorisch. Sie rechnet damit, mit den Ölexporten jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Dollar einzunehmen. Eine gigantische Summe für ein Land, das im Jahr 2008 schätzungsweise ein Bruttoinlandsprodukt von 16,8 Milliarden Dollar erwirtschaftete. Mit dem Geld – so die bisher diskutierten Pläne – soll die Wirtschaft Ghanas modernisiert werden. Allerdings sind die entsprechenden Gesetze noch nicht verabschiedet. Und so fürchten immer mehr Menschen, dass sie von dem künftigen Geldsegen auch nie etwas abbekommen werden. Zu groß ist die Neigung der Politiker, sich mit dem Geld kurzfristige Unterstützung zu erkaufen. Zu negativ sind die Beispiele ölfördernder afrikanischer Länder wie Nigeria oder Angola. In der Küstenregion Takoradi, vor der die Ölplattform gebaut wird, geht jetzt die Angst um. Den Fischern wurde bereits verboten, in ihren alten Gewässern Netze auszuwerfen.
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Date Found: August 26, 2010
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