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Tanzforschung - Wissenschaft im Ballettstudio
"Tanzen ist eine Sache des Gehirns" sagen Forscher von der Sporthochschule Bielefeld. Sie untersuchen, ob Profitänzer ihre Bewegungen auch durch geistige Übungen trainieren können.Von Andreas NeuhausPirouette, Cabriole, Arabesque - Tanzfiguren beim Ballett sind meist komplizierte Bewegungsabläufe. Tänzer und Ballerinen lernen sie meist nach der gleichen Methode: Die Lehrerin tanzt vor, die Schüler machen es nach. So wie Tanja: Sie ist eine begeisterte Tänzerin und will so sicher werden wie ein Profi. Doch körperliche Fitness reicht da nicht aus. "Wenn Tänzer nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn trainieren, lernen sie besser", sagt Bettina Bläsing, Sportwissenschaftlerin an der Universität Bielefeld. Wie ein Schalter Im Biomechaniklabor analysiert sie Tanjas Bewegungen. Spezialkameras zeichnen auf, was an den Knotenpunkten des Körpers, den Gelenken, beim Tanzen passiert. Eine Untersuchungsmethode, die aus der Sportmedizin stammt - für Balletttänzer eine völlig neue Erfahrung. Die Methode hilft, wenn die Tänzerin eine Bewegung gelernt und dabei einen Fehler mittrainiert hat. Bläsing: "Die Bewegung im Kopf verstehen, das ist wie ein Schalter, mit dem man den Fehler beseitigen kann." "Im Langzeitgedächtnis abspeichern" Im zweiten Schritt muss Tanja eine Art Bilderrätsel lösen. Schnappschussaufnahmen von einer Pirouette, die sie in die richtige Reihenfolge bringen soll. Spätestens jetzt kann Sportwissenschaftlerin Bläsing sehen, ob Tanja im Kopf eine klare Vorstellung von ihren Bewegungen hat, ob sie "die Bewegung in ihrem Langzeitgedächtnis abgelegt hat". Eingeübte Fehler werden gleich am Computer erkannt und korrigiert. Mit verblüffendem Erfolg, wie Ballettmeister Martin Wuttke erzählt: Ein Tänzer sollte im Liegen eine Bewegung einstudieren, die er nie vorher geschafft hatte. Nach zwanzig Minuten durfte er aufstehen. Und er hat die Bewegung zum ersten Mal in seinem Leben geschafft. Autor: Andreas Neuhaus Redaktion: Klaus Dartmann
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Date Found: January 20, 2010
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