Professor für Social Entrepreneurship an der Leuphana Universität Lüneburg. DW-TV: Markus Beckmann ist heute bei uns im Studio. Er ist Professor für Social Entrepreneurship an der Leuphana Universität in Lüneburg. Herzlich Willkommen. Herr Beckmann, kann man mit so einem alternativen Wirtschaftsmagazin, wie “enorm” es ist, tatsächlich den Markt erobern? Kann man damit Geld verdienen? Markus Beckmann: Ich glaube, dieses Magazin “enorm” greift die Frage auf, wie gehen wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Anliegen zusammen? Und das ist eine Frage, die viele Menschen bewegt. Meine Wahrnehmung ist, die wird auch für die nächsten Jahre noch da bleiben. Schauen wir mal, ob “enorm” diese Fragen gut aufgreifen kann. DW-TV: Warum hat ein Magazin wie “enorm” gerade jetzt so einen großen Schub? Markus Beckmann: Sicherlich ist ein Hintergrund die Finanzkrise, da werden viele grundsätzliche Fragen gestellt, was das Wirtschaftssystem angeht. Aber was wir aus den Erhebungen der Jahre vorher wissen, ist: das Fragen, wie geht denn Wirtschaft und gesellschaftlicher Nutzen zusammen? Das hat sich schon in den letzten Jahren als Trend abgezeichnet. Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist, dass Wirtschaft immer komplexer wird, und Menschen Schwierigkeiten haben, Zusammenhänge zu verstehen. “Enorm” greift jetzt mit social business ein Ansatz auf, wo wieder sehr direkt gezeigt wird, wie wirtschaftliches Handeln gesellschaftlichen Anliegen - wie es Menschen, wie es Behinderten, wie es Armen, kranken Leuten - direkt dient. Und das trifft einen gewissen Nerv. DW-TV: Und sie wollen ja trotzdem Geld damit verdienen. Markus Beckmann: Ja, aber das ist ja auch wichtig. Sie zeigen, was ich sehr schön finde bei “enorm”, dass es eigentlich für eine Nachhaltigkeit ganz wichtig ist, dass die wirtschaftliche Tragfähigkeit und der gesellschaftliche Nutzen, dass beides zusammen geht. DW-TV: In der gesellschaftlichen Debatte geht ja beides offensichtlich nie zusammen. Markus Beckmann: Ja, und das ...