Christine Schweikert, Rohstoffexpertin DW-TV: Christine Schweikert ist jetzt bei uns – Rohstoffexpertin der BHF-Bank. Herzlich willkommen, Frau Schweikert! Frau Schweikert, ist das denn möglicherweise eine Lösung - das Recycling - dass wir tatsächlich so in Kleinstmengen aus Handys kratzen? Christine Schweikert: Ja, das sieht natürlich sehr mühsam aus und das wird auch kaum gemacht bisher. Bei Tantal liegt, glaube ich, die Recyclingrate bei vier Prozent, bei anderen Metallen bei null! Aber ich denke, wenn diese Stoffe immer teuerer werden und immer schwieriger zu haben sind, dann müssen auch die Recyclingraten steigern. DW-TV: Wir haben auch gerade im Beitrag noch mal gesehen – 20 bis 30 Prozent, wird geschätzt, sind sog. Blut-Erden, also Metalle, die da gewonnen werden, wo Warloards ihren Bürgerkrieg damit finanzieren. Wie kann man denn garantieren, dass wir nicht eben diese Metalle auch importieren? Christine Schweikert: Man versucht den Rohstoff durch ein Zertifikat nachzuweisen, dass es eben aus unbedenklicher Bergbauförderung kommt. So ein bisschen wie wenn Sie Bio-Butter kaufen und es muss garantier sein, dass sie auch aus einem Bio-Bauernhof kommt. Das ist natürlich schwierig zu erreichen, weil Sie praktisch lückenlos nachverfolgen müssen, wo kommt eigentlich ein bestimmtes Metall her. Das muss zertifiziert werden, also die gesamte Handelskette entlang und man muss auch immer Proben entnehmen dürfen, ob auch drin ist, was drauf steht.  DW-TV: Wer kontrolliert das? Christine Schweikert: Das sollen unabhängige Auditoren sein, die das machen. DW-TV: Im Beitrag haben wir gerade auch gesehen, wofür Tantal unter anderem gebraucht wird. Pro Jahr werden 130 000 Tonnen seltene Erden verbaut. Wir können jetzt ganz genau noch mal gucken wofür weltweit: Zu 40 Prozent bei der Produktion von Batterien und Elektromotoren, 25 Prozent werden bei der Rohöl-Raffination verbraucht und zu 20 Prozent in der Glas- und Keramikverarbeitung und auch bei ...