Sie hat selbst ein Handelsunternehmen. Mit ihr sprechen wir über Unternehmensgründerinnen und über aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt.   DW-TV: Marie-Christine Ostermann ist bei mir, Vorsitzende vom Verband "Die Jungen Unternehmer". Frau Ostermann das ist natürlich ein tolles Beispiel, aber wir haben mal geguckt wie viele Unternehmen im letzten Jahr gegründet wurden. Neugründungen von Unternehmen gab es insgesamt im letzten Jahr 590.000, sogar über 590.000, und 206.000 davon wurden von Frauen gegründet, aber fast doppelt so viele von Männern. Woran liegt das eigentlich? Sind Frauen risikoscheuer? Marie-Christine Ostermann: Nein, das glaube ich überhaupt nicht. Aber ich finde, dass wir in Deutschland einfach noch bessere Bedingungen für Frauen brauchen, ein Unternehmen zu gründen oder eine Führungsposition einzunehmen. Und hier ist ganz wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir brauchen mehr Ganztagsschulen, mehr Kitaplätze ganz schnell. DW-TV: Wie kann man denn Frauen motivieren, sie haben es gerade schon gesagt: Kitaplätze mehr, Ganztagsschulen... Wie kriegt man sie aber auch an dieser unternehmerischen Seite gepackt? Marie-Christine Ostermann: Ja begeistern können wir sie z. B. durch positive Beispiele, wie unser Projekt "Schüler im Chefsessel Junger Unternehmer", wo Frauen, aber auch Männer ins Unternehmen kommen können, um einen Tag mit einem Unternehmer verbringen, um zu sehen, wie das überhaupt ist als Unternehmer. Ich kann nur sagen, es macht so viel Spaß, und ich kann nur jeder Frau nahelegen, das einfach mal zu versuchen und auszuprobieren. DW-TV: Sie sind ja nun selber Unternehmerin, haben Sie persönlich das Gefühl, es ist schwerer in Deutschland als Frau oder als Mann? Marie-Christine Ostermann: Nein, ich für mich persönlich habe im Augenblick eher das Gefühl, dass es für mich leichter ist, weil es noch nicht so viele Frauen gibt und ich somit mehr im Mittelpunkt stehe, positiv im ...