Rainer Grunert war Unternehmer, Unternehmensberater und Coach, bevor er Buchautor wurde.DW-TV: Wozu gibt es eine Regionalwährung? Wozu braucht man so was wie den Chiemgauer? Rainer Grunert: Regionalwährungen dienen dazu die regionale Wirtschaft zu stützen, indem das Geld in einer Region bleibt. Das ist der eine Punkt. Der andere ist, dass sie eine Entwertung eingebaut haben und damit dafür sorgen, dass das Geld im Umlauf bleibt.  DW-TV: Wenn der so erfolgreich ist, warum legen wir das nicht einfach um? Rainer Grunert: Wenn eine Regionalwährung sehr erfolgreich werden würde, würde man sie wahrscheinlich von den Zentralbanken aus verbieten. Eine Parallelwährung kann sich kein Staat erlauben, denn das bedeutet, dass in die eigentliche Währung, in den Euro, kein Vertrauen mehr besteht. DW-TV: Nehmen wir den Euro und übertragen einfach die Konditionen auf den Euro und machen es so herum und die Wirtschaft läuft wieder. Rainer Grunert: Mit dem Euro wird das wahrscheinlich auch nicht funktionieren, weil er nicht die Welt-Leitwährung ist. Wenn dann müssten wir den Dollar nehmen, weil wir für den Dollar alle Waren weltweit bekommen, z.B. auch Erdöl, das sie gegen Euro gar nicht einkaufen können. DW-TV: Das heißt, man müsste den Dollar durchsetzen und dann aber auch weltweit. Regional begrenzt würde es sowieso nicht funktionieren? Rainer Grunert: Regional begrenzt würde es nicht funktionieren, vor allem deshalb, weil das wirkliche Geld, das große Geld natürlich in eine stabile, haltbare Währung fließen würde. DW-TV: Welche Bank macht das denn mit? Die verdienen damit ja gar nicht mehr. Rainer Grunert: Das machen alle Banken mit, weil das Geschäftsmodell der Banken ist es, Geld aufzubewahren bzw. zu verleihen und daran ändert sich ja nichts. Was die Banken allerdings verlieren sind die spekulativen Geschäftsmodelle mit denen sie weltweit solche Krisen wie die jetzige verursacht haben. DW-TV: Das heißt dann wieder: Ware gegen Ware? Rainer Grunert: Das...