und Professor an der Fachhochschule WormsDW-TV: Nach Griechenland und Irland droht Portugal das nächste Land zu werden, das teuer wird für die europäischen Steuerzahler. Max Otte ist Finanzmarktexperte und Professor an der Fachhochschule Worms und schon lange ein vehementer Kritiker des Euro. Wann wird denn diese Krise beendet sein? Max Otte: Sie wird sich noch hinziehen, mit den Nachwirkungen. Ich denke, dass wir Portugal und vielleicht auch Spanien gerettet bekommen, aber wir basteln ja jetzt erst an den Mechanismen, wie wir die Folgen verhindern können, wie wir die nächste Krise verhindern können. Das wird also noch jahrelange politische Diskussionen nach sich ziehen.  DW-TV: Bevor wir darauf zu sprechen kommen, schauen wir uns den Schuldenstand jetzt noch mal ganz konkret an: Griechenland hat mit 140 Prozent des Bruttoinlandsproduktes die mit Abstand höchste Verschuldung in der EU. Spanien steht in unserer Grafik am besten da, besser sogar noch als Deutschland. Welche Kriterien entscheiden denn eigentlich darüber, welcher Staat zum Pleitestaat wird, wenn es ganz offensichtlich nicht unbedingt die Staatsverschuldung ist? Max Otte: Das ist leider etwas komplex. Also: Sie haben die Staatsverschuldung, Sie haben das laufende Haushaltsdefizit, Sie haben die Auslandsverschuldung. Sie können strukturelle Probleme haben wie in Irland. Irland könnte sich locker selber helfen. Die weigern sich nur, die Steuern hoch zu setzen, um quasi selber diesen Wert abzuschöpfen, um die Banken zu rekapitalisieren. Also, es ist leider eine komplexe Sache. Aber aus dieser ganzen Melange kommt dann irgendwann eine Krise heraus. Das ist auch die Basis des Systems der Frühwarnindikatoren: man sollte sich also verschiedene Dinge anschauen. DW-TV: Aber was ist denn konkret zu tun? Wie stellen wir die Schuldenstaaten wieder auf stabile Beine? Max Otte: Was wir jetzt tun, ist aus meiner Sicht das Schlechteste: wir sollten tatsächlich die Randländer teilweise aus ...