Die evangelische Kirche auf St. Pauli gab dem Stadtteil den Namen. Seit 1833 dient die Holzkirche als Gotteshaus für eine große Gemeinde. Zwischen Millerntor und Nobistor leben etwa 5.000 St. Paulianer, die der evangelisch-lutherischen Gemeinde angehören.Doch der Heilige Paulus macht sich rar, zwischen 'Sex Paradise' und 'Seventhheaven' locken höchst irdische Genüsse. Die Kiez-Kirche ist ganz bei ihren Schäfchen: Der Gottesdienst beginnt erst um 11 Uhr, in der Kirche hängt ein Ölgemälde, das eine typische Szene der Herbertstraße zeigt: Die Hure, die den Freier anlockt.Seine Kirche sei 'offen für die Wunden und die Wunder des Viertels', sagt Pfarrer Martin Paulekun. Wer lebt im Viertel, wer kommt in den Gottesdienst?Reporterin Inka Schneider besucht die Diakonie, wo man sich der Kranken, Hilfsbedürftigen und Sterbenden annimmt.