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EHEC: Neue Erkenntnisse
Auf mehreren Ebenen konnten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster um Prof. Dr. Dr. h.c. Helge Karch am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster den aktuellen EHEC-Ausbruchsstamm HUSEC041 in dieser Woche weiter entschlüsseln. Dabei rückte besonders die Frage nach dem natürlichen Reservoir des Darmbakteriums in den Mittelpunkt: „Zum jetzigen Zeitpunkt liegt mir und dem Bundesinstitut für Risikobewertung kein Nachweis vor, dass zu HUSEC041 gehörende EHEC-Isolate des Menschen bei Tieren festgestellt wurden und diese dauerhaft kolonisieren können. Der sich jetzt ausbreitende Erreger ist bislang nur beim Menschen nachgewiesen worden. Dies gilt übrigens auch für eng mit ihm verwandte Stämme, die den enteroaggregativen Geno- und Phänotyp zeigen und Shiga Toxin produzieren. HUSEC041 ist nicht der einzige Stamm in der 42 Stämme umfassenden HUSEC-Referenzkollektion am Institut für Hygiene, der diese Eigenschaften aufweist. Darüber hinaus haben wir bereits 1998 zusammen mit Kollegen aus Frankreich und Italien Stämme eines HUS-Ausbruchs beschrieben, bei dem entereoaggregative E. coli (EAEC) Shiga Toxin 2 gebildet haben.“Der jetzige Ausbruchsstamm und der zehn Jahre alte HUSEC041, aber auch andere Stämme aus der HUSEC-Referenzstammsammlung, zeigen das gleiche Adärenzmuster („Anheftungsmuster“) an Darmzellen. Auch außerhalb des Körpers kleben sie an allen Oberflächen, weil sie ausgezeichnete Biofilmbildner sind. „ Bei dem jetzigen Ausbruchsstamm von einer Neuentwicklung zu sprechen, halte ich daher für nicht angemessen“, betont Prof. Karch.
Video Length: 165
Date Found: June 11, 2011
Date Produced: June 10, 2011
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