Bei den ungarischen Parlamentswahlen hat die konservative Fidesz-Partei von Viktor Orban einen Erdrutschsieg erzielt. Sie holte über 50 Prozent der Stimmen. Im neuen Parlament wird auch die rechtsextreme Jobbik-Partei vertreten sein, die offen fremdenfeindliche und antisemitische Stimmungen anheizt.Das Wahlergebnis spiegelt nicht allein die miserable wirtschaftliche Situation des Landes und seine soziale Zerrüttung wider. Durch die jahrelange Konfrontation der Parteien und Lager ist das politische Klima zerstört. Auf den Wahlsieger Viktor Orban warten gewaltige Aufgaben: Er muss die enormen Staatsschulden in den Griff bekommen, Arbeitsplätze schaffen und die Bürokratie abbauen. Im übrigen Europa wird er vor allem daran gemessen werden, ob er den Kampf gegen den Rechtsextremismus in Ungarn aufnimmt.