Allein fünf der europäischen Teilnehmer stammen aus Norwegen.Die meisten der 42 Endrunden-Teilnehmer des renommiertesten Nachwuchsbewerbs für Geiger kommen aus den USA, Südkorea und China, aber bei den Teilnehmern europäischer Herkunft zeigt sich ein erstaunliches Bild: keiner aus Deutschland, keiner aus Russland, keiner aus Großbritannien, einer aus Schweden, zwei aus Polen, aber gleich fünf aus Norwegen - offenbar eine bisher unentdeckte Talentschmiede. In diesem Jahr ist der Menuhin-Wettbewerb dem 200. Geburtstag des norwegischen Geigenvirtuosen und Komponisten Ole Bull gewidmet. Deshalb werden erstmals in der Geschichte des Wettbewerbs Pflichtstücke von Paganini durch jene von Ole Bull ersetzt. Und es gibt noch eine Neuerung: ein Stück muss improvisiert werden Für den ‚Norwegen-Effekt’ gibt es zwei plausible Gründe. Erstens hat die Tatsache, dass der Wettbewerb zum ersten Mal in Oslo ausgetragen wird, den Ehrgeiz der heimischen Musikszene besonders stark geweckt. Zweitens hat Norwegen ein musikalisches Ausbildungs-System, das seinesgleichen in Europa sucht - mehr Musik-Unterricht in den Schulen, gemeinsames Singen ist Standard und es gibt ein dichtes Netz an Musikschulen.