Einsatz in Afghanistan - Vertrauenskrise in der NATO? Die Bundeskanzlerin wehrt sich mit deutlichen Worten gegen die Kritik aus EU und Nato. Das seien inakzeptable Vorverurteilungen. „Ich verbitte mir das, und zwar von wem auch immer, im Inland wie im Ausland,“ so Angela Merkel in einer Regierungserklärung. Sie habe das auch Nato-Generalsekretär Rasmussen unmißverständlich gesagt. Die Konsenskanzlerin kanzelt die Verbündeten ab wie kaum ein deutscher Kanzler zuvor.   Auslöser der internationalen Kritik ist der Luftschlag auf zwei Tanklastzüge in Afghanistan, bei dem viele Menschen starben. Der LKW’s wurden von den Taliban entführt, der deutsche Kommandeur hatte die Luftschläge angefoDie Kanzlerin bedauerte mögliche zivile Opfer und versprach, Deutschland werde bei der Aufklärung nichts beschönigen. Mit der Solidarität bei den Verbündeten ist es nicht weit her, meint die Kanzlerin, und damit steht sie nicht allein. Ausgerechnet die Amerikaner kritisieren den Luftangriff, sehen ihre neue Strategie in Afghanistan gefährdet. Eine Strategie, die sich bislang die Deutschen auf die Fahnen geschrieben hatten: Vernetzte Sicherheit. Die Außenminister Großbritanniens und Frankreichs erneuerten ihre Bedenken gegen das deutsche Vorgehen und fordern umfassende Ermittlungen. Der Streit macht deutlich, daß die Nerven blank liegen im Bündnis. Der Einsatz am Hindukusch ist eine Bewährungsprobe für die Nato. Man ist sich einig, daß Afghanistan nicht wieder in die Hand von Terroristen fallen darf. Doch der Weg dahin bleibt umstritten. Was meinen Sie: Einsatz in Afghanistan – Vertrauenskrise in der NATO? Schreiben Sie uns an: Quadriga@dw-world.de Unsere Gäste waren: Jean-Paul Picaper - Von 1977 bis 2003 ist der Franzose Deutschland-Korrespondent für die französische Tageszeitung "Le Figaro". Seither arbeitet er als Freier Autor. In seinem 2004 erschienen Buch "Die Kinder der Schande" beschreibt er das tragische Schicksal deutscher Besatzungskinde...