von WALTER & TÖCHTER Consult. Ist das Sparprogramm der Bundesregierung schädlich für den Aufschwung oder genau das richtige Signal zur rechten Zeit? - Darüber sprechen wir mit dem ehemaligen Chef-Volkswirt der Deutschen Bank.DW-TV: Über das Sparen wollen wir mit Norbert Walter sprechen. Er war lange Jahre Chefvolkswirt der Deutschen Bank und ist jetzt sein eigener Chef, und zwar von Walter und Töchter Consult. Herr Walter, wenn Sie sparen müssen, wo würden Sie bei sich anfangen? Norbert Walter: Ich habe da etwas ganz Tolles: Ich arbeite länger! Das ist im Übrigen der wichtigste Kritikpunkt am Sparprogramm DW-TV: Da hätten wir ja schon einiges geklärt. Schauen wir jetzt einmal auf den Beitrag, den wir von Görlitz gesehen haben. Bei den Kommunen wird zum Beispiel bei den Bauaufträgen gekürzt. Die waren ja auch Teil des Konjunkturprogramms, das heißt mit anderen Worten, wir würgen jetzt wieder die Konjunktur ab. Tolle Idee? Norbert Walter: Man kann in einem Land, in dem es relativ wenige Nutzungen für die Denkmäler gibt, die zwar schön sind, nicht noch mehr Denkmäler basteln, die dann auch unbenutzt bleiben. Denn das Geld kommt von Steuerzahlern, die am Markt das Geld verdienen müssen. So schade es ist, um diese wunderschönen Gebäude, ich liebe Görlitz wirklich, aber wir haben schon zuviel davon in den letzten zwanzig Jahren in der Tat getan. Wir konnten uns das schon nicht leisten, wir können das nicht weitermachen. DW-TV: Gut, das ist der eine Punkt. Aber es gibt bei den 80 Milliarden, die der Bund sparen möchte, trotzdem noch ein paar Punkte, ein paar Positionen, die mehr als fragwürdig sind. Zum Einen die Brennelementesteuer, für die Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke, die ja noch nicht einmal sicher ist. Dann hätten wir noch die Finanzmarkttransaktionssteuer, die ist auch noch am Wanken. Luftbuchungen nennt man so was auch. Norbert Walter: Das sind zwar keine Luftbuchungen, aber es ist offenkundig, der Bundestag und der Bundesrat können darüber nur m...