Amerikanischer Rückzug - wie stabil ist der Irak? Der Rückzug der US-Soldaten läuft wie geplant: In dieser Woche verlassen sie irakische Städte und Dörfer und sammeln sich in ihren Stützpunkten außerhalb der Siedlungen Eine historische Zäsur. Die Iraker fühlen sich seit langem wieder als Herren im eigenen Land Regierungschef Maliki feiert die teilweise wiedergewonnene Souveränität als „großen Sieg“. Vertragsgemäß sollen bis Ende 2011 die letzten ausländischen Soldaten das Land verlassen – wenn der Irak bis dahin nicht wieder in Gewalt und Bürgerkrieg versinkt.   Zurzeit ist das Land vergleichsweise friedlich: Zwar werden im Monat Juni noch über 250 Tote gezählt, Menschen, die bei Bombenanschlägen und Schießereien ums Leben kamen. Doch – so zynisch das auch klingen mag – das ist ein Fortschritt zur Situation vor wenigen Jahren, als noch bis zu 3000 Tote pro Monat zu beklagen waren Die Terrorgruppe Al-Kaida spielt im Irak kaum noch eine Rolle, nachdem sich wichtige Stämme gegen die fremden Dschihadisten gewendet hatten. Die irakische Armee hat mittlerweile 262.000 Soldaten – von den Amerikanern trainiert und ausgerüstet. Sie soll die Sicherheit des Landes schon bald alleine gewährleisten. Aber kann sie das wirklich, wenn es hart auf hart kommt? Wenn die Konflikte zwischen Kurden, Sunniten und Schiiten und deren Milizen wieder aufbrechen?Die nächsten sechs Monate werden die Bewährungsprobe für die Stabilität des Irak. Denn im Januar sind Parlamentswahlen, und das bedeutet traditionell Gefahr für die innere Sicherheit. Was meinen Sie: Amerikanischer Rückzug - wie stabil ist der Irak? Schreiben Sie uns an: Quadriga@dw-world.de Unsere Gäste waren: Björn Blaschke - Nach seinem Studium, Politik-, Islam- und Vergleichende Literaturwissenschaft, arbeitet der Journalist zunächst als freier Autor, Reporter und Moderator beim Westdeutschen Rundfunk in Köln. Sein Themenschwerpunkte sind Nahost und die arabischen Länder. So geht er für mehr als sech...